Campingkocher Test: Gas, Spiritus oder Benzinkocher

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Den richtigen Campingkocher auswählen

Ein Campingurlaub ohne Kaffee oder Nudeln mit Pesto abseits der Zivilisation ist für uns nicht denkbar. Doch möchte ich den Kaffee im Van zubereiten oder doch lieber draußen? Was ist wenn es regnet oder wirklich kalt draußen ist? Wie viel Zeit habe ich, um den Campingkocher an den Start zu bringen?

Die unterschiedlichen Campingkocher haben alle Ihre Vorteile und meistens auch Nachteile und sind somit für unterschiedliche Einsatzbereiche geeignet. Wir haben die Brenner mal aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet, damit Ihr für euch den perfekten Campingkocher für eure reisen mit dem Bus auswählen könnt.

 

Gaskocher

Die Gaskocher sind mit Abstand die beliebtesten Modelle. Doch warum ist das so?

  • Sie sind sehr einfach zu bedienen
  • Sie sind sauber und erfordern keine Wartung
  • Die Kocher sind günstig in der Anschaffung
  • Sie können im Campingbus, draußen oder im Zelt verwendet werden

Folgende Nachteile haben die Gaskocher unserer Erfahrung nach:

  • Die Kartuschen und Flaschen gibt es nicht in allen Ländern zu kaufen
  • Die Gaskocher sind nicht für extreme Höhen geeignet, wie die Überquerung der Anden oder ähnliches konzipiert
  • Die Kartuschen sind schnell leer (2-3h also pro Woche 2-3 Kartuschen), wodurch viel Abfall entsteht, der nicht immer entsprechend entsorgt wird

Welche Gaskocher sind üblich

Die Kategorisierung kann grob anhand der unterschiedlichen Gaskartuschen vorgenommen werden:

Die kleinen und kompakten Stechgaskartuschen ( C 206/ EN 417) mit 190g. Hier befindet sich der Brenner direkt auf der Kartusche.

Kompakt, leicht und je nach Topfgröße wackelig
  • Super kompakt und leicht und somit auch für Touren mit dem Zelt geeignet
  • Teilweise wackelig beim Einsatz von größeren Töpfen und Pfannen
  • Gute Leistung von 1,2kw, so dass 1l Wasser in ca. 5 Minuten kocht
  • Anschaffungskosten sind mit ca. 25 Euro sehr günstig

Einsatzbereich: Für unterwegs oder als zweiter Campingkocher ergänzend zum Benzinkocher.

 

Dann gibt es die Gaskartuschen mit Ventil  (CP 250) mit 227g Isobutangas. Einsatzbereich ist für kompakte Gaskocher mit einer Brennstelle.

Bright Spark ist einer der beliebtesten Campingkocher in der Campingbus Szene
  • Sind mit 2kg nur noch für den Bus oder die nähere Umgebung geeignet
  • Durch die Größe ist der Kocher standfest und große Töpfe und Pfannen können ohne weiteres zum Einsatz kommen
  • hochwertige Modell haben eine Piezo-Zündung mit Zündsicherung
  • gute Leistung von 2kw, so dass 1l Wasser in ca. 4 Minuten kocht
  • Anschaffungskosten sind mit ca. 50 Euro moderat

Einsatzbereich: perfekt für den Campingbus, da keine Gasprüfung oder ähnliches erforderlich ist und der Kocher auch außerhalb vom Bus eingesetzt werden kann.

 

Die größte Variante ist dann einen Gasflasche (R 907, 904 und 901) mit Schlauch und Druckregler. Hier kommen in der Regel entweder zweiflammige mobile Campingkocher zum Einsatz oder wie im California Coast und Ocean fest verbaute Brenner.

Fest verbauter 2-flammiger Gaskocher im Camper
  • mit zwei Kochstellen können parallel die Nudeln und Soße für eine 4-6 köpfige Familie zubereitet werden
  • mobile Kocher nehmen in Kombination mit der Gasflache relativ viel Platz in Anspruch
  • fest verbaute Brenner im Campingbus sind nicht flexibel und können nicht mal schnell zum kochen in der Gruppe oder von von Fisch nach draußen genommen werden

Einsatzbereich: Die mobile Variante kann ideal im Garten oder auf dem  Campingplatz zum Einsatz kommen. Bei der fest verbauten Varianten ist alle 2 Jahre eine Gasprüfung (ca. 40 Euro) erforderlich und auch bei schönem Wetter muss im Bus gekocht werden.

Fazit Gaskocher

Die mobilen Gaskocher können im Campingbus, Zelt oder auch draußen betrieben werden und sind einfach zu handhaben. Bei viel und wechselndem Wind kann die Zubereitung des Essens auch mal länger dauern. Ein ausreichender Gasvorrat sollte idealerweise vor dem Urlaub sichergestellt werden. Etablierte Anbieter sind Campingaz und Bright Spark.

Improvisierter Windschutz beim Gaskocher
Improvisierter Windschutz beim Gaskocher

 

Spirituskocher

Die Spirituskocher sind vor allem in Skandinavien beliebt. Bei uns sind sie noch nicht so verbreitet und bekannt wie die Gaskocher, aber nicht zu unterschätzen. 

  • Die Kocher sind einfach zu bedienen
  • Sie erfordern keine Wartung
  • Spirituskocher sind flexibel einsetzbar und können mit entsprechender Sorgfalt im Campingbus, Zelt oder draußen verwendet werden
  • Spiritus kann in jedem Land unkompliziert erworben werden

 

Folgende Nachteile haben die Spirituskocher unserer Erfahrung nach:

  • Für das erwärmen von einem Liter Wasser wird ca. 10 Minuten benötigt
  • Beim verbrennen entsteht zudem Ruß, so dass die Töpfe verrußen
  • Bei  Temperaturen unter -10 Grad wird das entzünden des Brenners eine Herausforderung
  • Die Anschaffungskosten sind je nach Modell vergleichsweise hoch
  • Spiritus besteht aus reinem Alkohol. Damit dieser nicht anderweitig verwendet wird wird der Spiritus vergällt und für den menschlichen Genuss unbrauchbar gemacht. Das kann je nach Spiritus in einem geschlossenen Fahrzeug unangenehme Gerüche verursachen

 

Welche Spirituskocher sind üblich

Hier wird eigentlich nur zwischen 2 Varianten differenziert, die kompakten Brenner für unterwegs und die komfortablere Variante wo Gewicht nicht so eine große Rolle spielt.

Der Klassiker unter den mobilen Spirituskochern sind Sturmkocher wie der Trangia Kocher.

  • Super kompakt und leicht und somit auch für Touren mit dem Zelt geeignet
  • Inklusive Töpfe wiegt der Kocher nur um die 500g und ist sehr leicht
  • Keine genaue Dosierung der Temperatur ist nur bedingt möglich
  • Kann bei Sturm und Regen eingesetzt werden
  • Kosten liegen um die 50 Euro

Einsatzbereich: Für unterwegs oder als zweiter Campingkocher ergänzend zum Benzinkocher.

 

Dann gibt es die etwas größeren Spirituskocher, welche für den Einsatz von Booten, Wohnwagen und Campingbussen entwickelt wurden.

2-flammiger Spirituskocher mit Windschutz
  • Sind mit 6,3kg nur noch für den Campingbus oder die nähere Umgebung geeignet
  • Durch die Größe ist der Kocher standfest und große Töpfe und Pfannen können ohne weiteres zum Einsatz kommen
  • Diese Modelle sind windempfindlich und es bietet sich ein entsprechender Windschutz an
  • Gibt es 1- oder 2-flammig
  • Anschaffungskosten sind mit um die 150 Euro recht hoch

Einsatzbereich: Perfekt für den Campingbus, da keine Gasprüfung oder ähnliches erforderlich ist und der Kocher auch außerhalb vom Bus eingesetzt werden kann.

 

Fazit Spirituskocher

Die Spirituskocher stellen eine echte Alternative zu den Gaskochern dar. Sie punkten vor allem durch den Brennstoff der überall unkompliziert in allen Ländern erhältlich ist. Mögliche Anbieter sind natürlich Tangria oder Dometic.

Benzinkocher

Benzinkocher werden auch die Multifuel-Kocher genannt, da sie auch mit Kerosin und Reinbenzin betrieben werden können. Sie sind mit Abstand die Kocher welche über die meiste Leistung verfügen.

  • Benzinkocher sind im vergleich sehr leistungsstark und bringen 1l Wasser in 3,5 Minuten zum kochen
  • Weltweite Versorgung mit Brennstoff ist kein Problem
  • Der Benzinkocher ist nicht nur in Bezug auf den Brennstoff ein Multitalent. Für ihn sind auch die unterschiedlichsten Bedingungen kein Problem – ganz egal ob eisige Temperaturen oder extreme Höhen.

 

Folgende Nachteile haben die Benzinkocher unserer Erfahrung nach:

  • Die Benzinkocher können nicht in Fahrzeugen oder Zelten eingesetzt werden
  • Die Benzinkocher sind nicht sofort einsatzbereit und müssen vorgewärmt werden
  • Beim verbrennen entsteht Ruß, so dass der Brenner und die Töpfe verrußen
  • Daher sollte er für den Transport immer sorgfältig verpackt werden
  • Rückstände des Brennstoffes können zu unangenehmen Gerüchen führen
  • Die Düsen müssen je nach Brennstoff immer mal wieder gereinigt werden (bei Kerosin am häufigsten)
  • Benzinkocher sind teilweise recht laut, so dass einige Hersteller schon „Silent“ Modelle entwickelt haben
  • Anschaffungskosten je nach Modell sind recht hoch
  • In südlichen Ländern ist im Sommer oft Waldbrandgefahr. Wer dann mit dem Benzinkocher agiert muss nicht nur extrem aufpassen sondern erhält im Zweifelsfall auch eine Anzeige mit Bußgeld.

 

Welche Benzinkocher sind üblich

Hier wird ebenfalls zwischen den kompakten Benzinkochern für unterwegs und den 2-flammigen Kochern unterschieden.

Die kompakten Modell punkten durch Ihre Vielfältigkeit.

Einer der Klassiker unter den kompakten Benzinkochern
Einer der Klassiker unter den kompakten Benzinkochern mit Unterlage und Windschutz
  • Die Kocher sind extrem leicht und kompakt und für unterwegs geschaffen
  • Das Gewicht liegt bei den kompakten Modellen ohne Brennstoff ebenfalls bei ca. 500g
  • Kann bei Sturm und Regen eingesetzt werden
  • Kosten liegen zwischen 100-150 Euro

Einsatzbereich: Für Weltenbummler die sich weit weg von der Zivilisation befinden und extreme lieben.

 

Dann gibt es die etwas größeren Benzinkocher als Koffer für reisende in einem Bus, Wohnwagen oder Boot.

Unendliche Power auch für 10 Portionen Pommes geeignet
  • Die 2-flammigen Modelle sind mit ca. 5kg nur für den Einsatz in der näheren Umgebung geeignet
  • Durch die Größe ist der Kocher standfest und große Töpfe und Pfannen können ohne weiteres zum Einsatz kommen
  • Diese Modelle sind nahezu wind unempfindlich
  • Anschaffungskosten sind um die 150 Euro

Einsatzbereich: Perfekt für die Outdoor Küche im Freien, um auch mal Pommes selber zu machen.

 

Fazit Benzinkocher

Benzinkocher können zwar nicht im Campingbus eingesetzt werden sind aber mit Abstand am leistungsfähigen und der Brennstoff steht quasi immer zur Verfügung. Etablierte Anbieter sind MSR, Primus oder Coleman.

 

Es ist wie so oft eine Frage des Einsatzbereiches, wie und wo ich kochen möchte. Wenn diese zentrale Frage geklärt ist kann der richtige Campingkocher ausgewählt werden oder eben 2 😉

Welchen Campingkocher habt Ihr im Einsatz? Und warum?

Veröffentlicht in Test

5 Kommentare

  1. hallo ! ekke 75 j.die gaskocher wie brigth spark in den katalogen zu etwa 45 euro sind viel zu teuer. das gleiche modell habe ich bei „picks raus“ für 15,99 gekauft.

  2. hey, Spirituskocher mit dem kleinen Messingbrenner gehen ja immer…auch ohne trangia-gehäuse…um kleine Wassermengen zu erhitzen. hier gibt es keine/nur geringe Spiritusverluste, wenn die Füllmenge einigermaßen passt.
    Große Spirituskocher in Origo-Bauweise sind ausreichen kräftig…auch für große Kochmengen (z.B. 2,0 – 2,5l Wasser)….es ist entsprechend viel Spiritus in den Behältern einfüllbar….Nachteil ist aber, dass man den Spiritus nicht mehr aus den Behältern (Modell Tellermine) entfernen kann… er muss dann verbrennen oder verdunsten, wenn man ihn nicht weiter verbrauchen kann.
    Deshalb verwende ich beide Arten….dann geht für eine Tasse Kaffee nicht zu viel Spiritus drauf…
    Grüße

  3. Ich habe Gas und Benziner

    Von Gas bin ich enttäuscht da es ewig dauert bis das Wasser kocht.

    Mein Benzin Juwel Kocher aus der DDR geht dagegen richtig ab. Bei Wind und Wetter. Mit der Flamme könnte man schweißen 😉

  4. Hallo, was für einen Kocher man bevorzugt hängt doch wesentlich von Einsatz ab. Ein Rucksackwanderer wird anders entscheiden als einer mit WoMo. Ich persönlich bin oft mit Rucksack unterwegs- da habe ich einen Benzinkocher dabei. Wenn ich zu Festivals fahre und da zelte nehme ich lieber einen Gas-Kartuschen-Kocher. In meinem Segelboot hatte ich bisher einen festen Gaskocher. Nun überlege ich einen Petroleum-Kocher anzuschaffen. Hat den Vorteil guter Heizleistung und ist flexibel. Keine Prüfung der Anlage notwendig. Nur Petroleum muss man bei Zeiten ordern. Von Spirituskochern halte ich gar nichts. Nur wenn man Fertigessen aufwärmt reicht das. Aber schon Kaffee kochen dauert zu lange (für mich).
    LG Uwe

  5. Ich verwende nur Benzinkocher (MSR Dragonfly). Nomen est Omen. Soll heißen er klingt auch so. 😁
    Ich bin entweder mit der Enduro, oder mit dem VW-Bus unterwegs. Zur Not geht auch das Superbenzin der KTM.

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