California Beach gegen California Coast & Ocean

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Auf der Suche nach einem Nachfolger für unseren VW T5 California haben wir uns nicht leicht getan und auch die V-Klasse von Mercedes in Erwägung gezogen. Doch allein bei Volkswagen kamen 3 Modelle in Frage. Der California Beach, California Coast und das Flaggschiff der California Ocean, welcher auch als Hotel California bekannt ist. Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.

Ausgangssituation

Wir hatten seit vielen Jahren unseren geliebten VW T5 California und suchten einen passenden Diesel Nachfolger mit Euro 6 Norm, um damit hoffentlich auch zukünftig in größere Städte fahren zu können. Letzte Woche dann ein Beitrag im Spiegel, das VW die Auslieferung des VW T6 gestoppt hat, weil die Stickoxidwerte zu hoch sind. Kein gutes Vorzeichen, aber angeblich kann es mit einem Softwareupdate behoben werden.

Vielleicht wäre der Mercedes Marco Polo oder der Marco Polo Horizon doch die bessere Wahl. Der Konzern stand mit solchen Themen zumindest noch nie im Rampenlicht.

Die Küchenzeile kommt im Marco Polo sehr edel daher. In Kombination mit den Schiffsdiehlen als Bodenbelag und der indirekten Beleuchtung geht das schon fast Richtung Glamping.

Wir sind zwei Erwachse nicht besonders groß (unter 180 cm;), mit unseren zwei Kindern aktuell 8 und 9 Jahre alt und unserem Hund Lenny.

Wir haben nur ein Auto und leben stadtnah und besuchen auch gern im Urlaub Städte, so dass ein Tiefgaragen taugliches Fahrzeug fast ein muss für uns ist.

Was spricht für ein fahrendes Hotel VW California

Ganz einfach – der Komfort. Das haben wir in unseren California zumindest sehr geschätzt. Denn die gut 30 cm breiten Küchenzeile ist eigentlich auch der größte Unterschied zwischen den California Modellen. Dieser Einbau ermöglicht das Abwaschen in einem kleinen Spülbecken, das 2-flammige Kochen auf einem Gasherd und beherbergt den 42 Liter großen Kompressor Kühlschrank.

Entspannt zu zweit kochen und den Abend genießen.

Der weitere Platz von dem Möbel wird noch für die zweite Batterie, den Frisch- und Abwassertank und die Gasversorgung geschickt genutzt. Alles was jetzt noch übrig bleibt, ist Stauraum. Damit kann man schon was Anfang, auch als 4-köpfige Familie mit Hund.

Blick in den Kompressor Kühlschrank vom Hotel California.

Der California Coast und Ocean warten aber noch mit zusätzlichem Stauraum auf. Denn die zweier Sitzbank zum Umklappen hat eine riesige Schublade, die für den gesamten Proviant verwendet werden kann. Echt genial, auch wenn dadurch keine größeren Gegenstände wie Snowboards durchgeladen werden können. Im hinteren oberen Bereich befindet sich ein weiterer Stauraum, der meistens für die gesamten Klamotten unserer Kinder (in den Sommerurlauben) ausreichen musste.

Ein zusätzlicher kleiner Tisch kann zudem noch neben der Sitzbank vorgeschoben und ausgeklappt werden. Wobei der von der Größe zu viert schon recht klein ist, aber für ein Frühstück mit Müsli und Kaffee noch funktioniert.

Für ein gemütliches Frühstück zu viert ist der Tisch einfach zu klein. Hinten sind noch die zusätzlichen Fächer für den Stauraum zu sehen.

Beim California Ocean ist das Aufstelldach zudem noch elektrisch. Die Gefahr, dass die irgendwann nicht mehr schließt ist natürlich immer da, aber das Dach kann wohl auch manuell geschlossen werden. Nach 8 Jahren mussten wir zudem die Hydraulikpumpe für mehrere hundert Euro tauschen lassen.

Durch die Ausstattung kann ohne großes beladen sofort in den Urlaub oder in das Wochenende gestartet werden und alles ist dabei – das nenne ich Freiheit.

Die Camping Ausstattung des Coast/ Ocean

  • Hochdach für 2 Personen mit Lattenrost (120 cm x 200 cm)
  • Bett im Wohnraum (114 cm x 200 cm)
  • Verdunklung mit Rollos bis auf die vorderen Seitenfenster
  • 2-Flammen Gaskocher mit Piezo-Zündung
  • Edelstahl Spülbecken mit Spülschüssel
  • 30 Liter Frischwasser- und Abwassertank
  • Kompressor Kühlbox mit 42 Liter
  • Zusätzlicher Tisch zum ausklappen
  • Gas Flasche mit 2,8 kg zum Kochen
  • Campingtisch in der Schiebetüre
  • 2 Campingstühle in der Heckklappe
  • Dusche im Heck gegen Aufpreis

 

Was spricht gegen den California Coast und Ocean?

Die Modelle sind aus unserer Sicht nicht flexibel genug. Standardmäßig können nur 4 Personen mitfahren. Die Küchenzeile nimmt jedoch auch bei Transporten wie Umzügen einfach zu viel Platz weg. Die Rücksitzbank ist so schwer, dass Sie praktisch nicht alleine ausgebaut werden kann (bei Einzelsitzen verhält es sich ähnlich). Wir sind im Schnitt wahrscheinlich 2 Monate im Jahr Campen, das sind gerade mal 16,6 %. Im Alltag wird der Bus jedoch täglich, also 83,3 % der Zeit genutzt.

Für uns sind im Alltag immer mal wieder 6 Sitze sinnvoll, um auch mal ein paar Freunde oder die Eltern mitnehmen zu können, wenn man schon einen Bus hat sollte das doch das mindeste sein, oder?

Dann haben wir auch noch das Thema Preis. Ja die Modelle sind alle sehr teuer und unterscheiden sich auch nur geringfügig von dem Mercedes Marco Polo. Aber für eine unflexible Lösung auch noch 10.000 bis 15.000 Euro mehr bezahlen, ist aus unserer Sicht keine Option.

An dieser Stelle spielen natürlich die ganzen individual Ausbauer wie Custom Bus oder Spacecamper & Co. ihre Stärken aus. Sie bieten Konzepte die beides in einem vereinen und sehr flexibel sind. Um an dieser Stelle mal exemplarisch einen Punkt zu nennen: Die Rücksitzbank vom Spacecamper: Sie kann alleine in wenigen Minuten ausgebaut werden. Sie hat ein große Schublade mit jeder menge Stauraum, welche auch ausgebaut werden kann, um lange Gegenstände durchzuladen. Perfekt!

Was spricht für den California Beach

Der California Beach ist eigentlich ein Multivan mit einer soliden Camping Ausstattung. Der Beach kommt mit dem Schienensystem daher, über welches die Sitzbank flexibel verschoben werden kann und bis zu 2 weitere Einzelsitze zu der 3-Sitzbank ergänzt werden können. So entsteht 7 vollwertige Sitze mit Armlehnen und 3-Punkt Gurt. Die Sitzbank kann umgeklappt werden und zusammen mit dem Multiflexboard ensteht ein großzügiges Bett. Durch die sportliche Kontur der Sitzbank ist eine zusätzliche Matratze als Auflage zu empfehlen. Einziger Nachteil bei dem bett ist die Höhe in Schlafposition. Denn diese ist ein gutes Stück höher wie im Coast und Ocean, so dass bei aufrechtem Sitzen auf dem Bett unser Kopf am Himmel anstößt.

Die Camping Ausstattung des Beach

  • Hochdach für 2 Personen mit Lattenrost (120 cm x 200 cm)
  • Bett im Wohnraum (155 cm x 200 cm)
  • Verdunklung mit Rollos bis auf die vorderen Seitenfenster und die Windschutzscheibe
  • Campingtisch in der Schiebetüre
  • 2 Campingstühle in der Heckklappe
  • Multiflexboard nach Aufpreis
  • Zweitbatterie nach Aufpreis
Beim Coast und Ocean gibt es für die Verdunkelung der Windschutzscheibe Rollos im Beach nur einen Stoff, welcher an den Sonnenblenden und dem Rückspiegel fixiert wird.

 

Die Verdunkelung der Seitenfenster sehen beim Mercedes Horizon aus wie in einem Leichenwagen. Hier muss aus meiner Sicht noch mal nachgebessert werden.

Fazit California Beach gegen Coast & Ocean

Wer den Bus im Alltag nutzt und mehr wie 2 Kinder hat, wird den Beach lieben. Allerdings fehlt natürlich noch ein bisschen Zubehör, damit der Camping Urlaub auch wirklich perfekt wird. Hier findet Ihr ein paar Inspirationen und Ideen für flexible Campingmöbel zum Ausbau von eurem Campingbus. Mit 4 Personen sind tägliche Umbauten jedoch vorprogrammiert und dem kompakten Campingbus geschuldet.

Der California Coast und Ocean ist perfekt für 2-3 Personen, da hier kein Umbau erforderlich ist. Abends gemütlich zu zweit kochen und essen, oben schlafen und am nächsten Morgen einfach unten wieder gemeinsam frühstücken. Das war auf unseren Ausflügen ohne Kinder immer was ganz besonderes!

Vorteil

  • Im Alltag bis zu 7 vollwertige Sitzplätze
  • Mehr Stauraum und höhere Zuladung
  • Der California Beach ist der günstigstes Bus in der Familie

Nachteil

  • Alle California Modell sind nicht mit langen Radstand verfügbar
  • Beim Beach muss der Kocher, die Wasserversorgung und der Stauraum beim Campen nachgerüstet werden
  • Höhere Liegefläche im unteren Bett und weniger Raumfreiheit, wenn das Hochdach nicht aufgeklappt ist

 

Jetzt seit Ihr dran. Welcher Campingbus ist euer Favorit und warum?

20 Kommentare

  1. Wer die zweier Sitzbank nimmt, liegt tiefer und kann aufrecht sitzen , auch ohne Hochdach aufstellen. Guckt mal bei Youtube bei twoseatbench
    Mit zwei Zusatzsitzen hat man bei Umbau wenigstens 6 Plätze.

    1. Hallo Hans, ja bei der 2er Sitzbank kann man sich zudem auch noch die zusätzliche Schlafauflage beziehungsweise Matratze sparen, die bei der 3er Sitzbank zu empfehlen ist. Liebe Grüße Christoph

  2. Hi Christoph und Hans,
    wisst Ihr wo man nachträglich eine 2er Bank/Bett bekommt, falls man seinen Beach umrüsten möchte von 3er Bank/Bett auf 2er Bank/Bett. Das sollte ich doch auch bei Volkswagen bestellen können oder? Habe leider dazu nichts im Internet finden können. Danke für jegliche Information. LG nadine

  3. Hallo Leute,
    habe zufällig entdeckt, dass auch maxxcamp die Bank anbietet. Es gibt auch gebrauchte Bänke.
    Gehe auf MODULKONFIGURATION UND ZUBEHÖR auf Seite 25 unten.

    ….
    2er-Sitz-/Liegebank
    Die Original Volkswagen 2er-Sitz/Liegebank im standardmäßigen T6-Design
    „Pilion/Moonrock“. Bitte fragen Sie uns auch nach gebrauchten Sitzbänken.

    SLB

    Gruß Hans

  4. Hallo, habt ihr schon mal über den Tellerrand geschaut? Man nehme einen Coast mit dem Preis eines Beach dazu die Option 5 extra Sitze auf zu nehmen addiert eine 2te Schiebetür und einen herrausnehmbaren Küchenblock. Dazu Motoren mit der neuesten Euronorm. Heraus kommt der CAMPSTER.

    1. Hallo Spasstourer, ja, den hatte ich auch schon auf der CMT in Stuttgart gesehen, aber leider habe ich noch keinen auf einem Campingplatz getroffen, so dass wir unser Interview durchführen konnten. Wenn du einen hast kann ich dir die Fragen für das Interview gerne auch zusenden und mit einigen Bildern von Dir mit in den Campingbus Vergleich aufnehmen. Würde mich sehr freuen, wenn das klappen würde. Liebe Grüße Christoph

    2. Hallo, sorry, der Campster geht gar nicht. Alleine die Qualität des Basisfahrzeugs.
      Und ich rede nur von der Inneneinrichtung des Citroen.
      Der Campster hat fast die gleichen Außenmaße, ist innen bedeutend enger.
      Dies war für uns allein schon ein KO-Kriterium. Auch die Übersichtlichkeit des Citroen lässt zu wünschen übrig.
      Aber so hat jeder einen eigenen Geschmack, Gott sei Dank 😊

  5. Eine Superlösung für den Beach ist eine Heckschublade, idealerweise mit 2/3 geteiltem Auszug. Hier läßt sich dann mit sehr wenig Geld über Euro-Kisten die üblichen Utensilien unterbringen. Selbst bei vier Personen ist hinter der Schublade mehr als zusätzlicher Stauraum, wenn man die Sitzbank nach vorne schiebt. Oder man sucht sich einen Schreiner und baut sich eine Heckküche mit zweiflammigem Kocher, mit der man wunderbar unter der geöffneten Heckklappe auch bei nicht zu wildem Regen kochen kann – und zwar richtig kochen, denn wer will bitte im großen Cali irgendwas anderes machen als Wasser heiß? Kombiniert man das noch mit den Fenstertaschen von Vanessa/Vaude und einer Spitzenauflage von Ikea, die zusammengerollt auf dem Multiboard platzfindet, der hat Komfort pur. Noch eine ordentliche Kompressorkühlbox hinter dem Fahrersitz montiert oder auf den Heckauszug, dann hat für erheblich weniger Geld mit dem Beach eine superflexible Lösung. Und Wasser geht auch per Kanister mit Tauchpumpe und Duschkopf für €50. Das mechanische Hubdach ist sowieso die bessere Lösung, wenn man nicht über 80 ist. Nutzt man den Bus zu 95% als normalen Pkw, dann ist das die erheblich intelligentere Lösung. Und nachhaltiger ist es obendrein, weil man nicht dauernd die schweren Einbauten herumfährt. Und auch die Markise läßt sich super durch ein Sonnensegel ersetzen, der Zubehörmarkt bietet hier Toplösungen.

    1. Hallo Ody, vielen Dank für diesen super Beitrag zu der Diskussion ob California Beach oder Coast beziehungsweise Ocean. Ich sehe den Beach auch als die flexiblere Lösung an, wenn der Bus auch im Alltag genutzt wird. Die 2/3 Lösung für den Heckauszug hört sich auch super spannend an. Hast du hier vielleicht ein paar Bilder. Das wäre super, denn bei dem Vergleich der Heckauszüge fehlt eine solche Variante noch. Würde mich riesig freuen von Dir zu hören. Liebe Grüße Christoph

  6. Hi Christoph,

    Danke für deine Zusammenstellung. Wir haben mittlerweile die gleiche Familienkonstellation 🙂 Meine Frage ist: was habt ihr für einen Hund und wie bringt ihr ihn sicher unter? Liebe Grüße Hannes

    1. Hallo, sind neu dabei und überlegen, in wir uns einen Beach anschaffen. Viele tolle Tipps für auf der Seite! Da wir auch einen Hund haben, möchte ich gerne nochmal nachfragen, ob jemand Erfahrungen zur Unterbringung gemacht hat?

      1. Hallo Gemeinsam ! Habe einen Beach zur Frage mit Hund es ist ein Collie hat seinem Platz hinten auf Multiflexboard wenn 3er Sitzbank hochgeklappt ist kann er bei ner Notbremsung nicht nach vorne geschleudert werden somit muss ich Ihn auch nicht dringend anhängen . Platz für Zusatzmatratze von VW währe dann zu gering auf dem MFB deshalb eine selbstaufblasende ISO Matte zusammenrollbar . Unterm Flexboard Auszüge mit Küche für 4 Personen unterm Auszug nochmal 2 Stühle und nochmal einen Campingtisch vor der 3er Bank zusätzlich kompletten Werkzeugsatz für Arbeit da ich täglich damit unterwegs bin und auch Hund immer dabei ist .Optimale Lösung für mich !

  7. Unbedingt die 3er Bank nehmen:
    das Bett ist viel breiter,
    der Stauraum darunter ist viel größer, weil die Bank beim Umbau hochschwingt, du kannst trotzdem im Bett sitzen, erst recht. lg

  8. Die gleichen Überlegungen hatten wir auch – vom Ocean über den Beach mit 2er bank und dchliessliche den Beach mit 3er Bank und Matraze von „Werner“ – für uns die perfekte Kombination. Ein Familien-Camping-Reisebuss, der quasi immer zu 80% „ready to go“ ist, aber auch in 10 Minuten fast leergeräumt dastehen kann, um etwas ganz anderes zu machen. Weitere Vorteile sind m.E. nach, dass man sperrigere Sachen, etwa wie Daunenschlafsäcke/-jacken/Schwimmwesten usw. flexibler verstaut bekommt, und eine Kompressorkühlbox wie bspw. eine CFX3 35/42 usw. mal hinten. mal vorne sein kann. Die „must-haves“ beim Beach sind allerdings unserer Meinung nach eine gute Kompressorkühlbox, der Calidrawer, und dann Fenstertaschen und ggfs. Taschen für den Heckbereich – dann ist das Fahrzeug maximal flexibel 🙂

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