VW T6 Multivan im Test

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Reiseziel Monte Tamaro Tessin

Tessin liegt auf der Südseite der Alpen, so dass hier auch noch im November ausgedehnte MTB Touren bei angenehmen Temperaturen möglich sind. Das wollten wir noch mal ausnutzen, bevor der erste Schnee fällt. Diesmal sind wir mit zwei Bussen gestartet. Christof und Tilmann sind mit dem VW T6 Multivan bereits am Freitagabend in Richtung Altman in die Appenzeller Alpen aufgebrochen. Hier stand primär Alpinklettern im Mittelpunkt. Sven und ich konnten erst am Sonntag durchstarten, um dann gemeinsam am Montag den Monte Tamaro mit den Bikes zu umfahren und abschließend nach Quartino abzufahren.

Beladen

Zu zweit ist es nahezu unmöglich mit dem VW T6 Multivan ein Platzproblem zu bekommen, egal wie viel Sportgeräte und Camping-Ausstattung im Bus transportiert wird.

Denn beim Multivan passen selbst die Fahrräder mit ausgebauten Voderrädern entspannt vor die 3er Rücksitzbank im Heck.

Komfortabler Transport des MTB Bikes im Innenraum des T6 Multivan ohne Vorderrad.
Komfortabler Transport des MTB Bikes im Innenraum des T6 Multivan ohne Vorderrad.

Proviant und Technik sind im vorderen Fußraum deponiert. Hier überzeugen die vielen Fächer, welche für Handys, Zubehör und Sonstiges genutzt werden können. Auch die zusätzlichen Ablagen und Halterungen für Flaschen begeistern, welche sich durch das gesamte Fahrzeug durchziehen.

Das gesamte Material befindet sich in Taschen und Kisten und wird im Kofferraum verstaut. Auch hier ist der direkte Zugriff auf die Kisten und Taschen von vorne nur eingeschränkt möglich, da das Multiflexboard von VW für die Erweiterung der Liegefläche einen Teil des Kofferraums überdeckt.

Transport der Campingausstattung und des Proviants erfolgt im Kofferraum unter dem Flexboard.
Transport der Campingausstattung und des Proviants erfolgt im Kofferraum unter dem Flexboard.

Fahrt

Trotz Ferienbeginn war der Verkehr überschaubar und mit den Fahrerassistenzsystemen Automatische Distanzregelung (ACC) und dem Tempomat konnte das Ziel bequem erreicht werden und das ohne geblitzt zu werden. Dieses Zubehör ist für Tilmann und seine Frau Pflicht, um entspannt in den Urlaub zu reisen.

Christof fand die vielen Möglichkeiten zur Ablage in den Türen und Seitenwänden super praktisch. Diese würde er sich beim Marco Polo auch wünschen. Allerdings ist die Geräuschkulisse im Vergleich zum Mercedes deutlich lauter und die Federung nicht ganz so komfortabel abgestimmt. Bei der Frage nach einer angenehmen Reisegeschwindigkeit konnten wir uns auf 140 km/h einigen.

Über den Gotthard bietet der 4 Zylinder Diesel mit (94 kw) und 4motion genug Flexibilität, um auch beim Fahren mit dem Bus Spaß zu haben. Beim Blick auf den Boardcomputer hat sich bis zum Monte Cenari (554 m) und mittlerer Beladung ein durchschnittlicher Verbrauch von 8,5 l ergeben. Das ist aus meiner Sicht wirklich sensationell.

Übernachtung

Um am nächsten Tag direkt durchstarten zu können, haben wir uns direkt am Einstieg auf einem abgelegenen Parkplatz getroffen, welcher nur ein paar Meter weit von der Camper Area Tamaro entfernt ist.

Die 3er Sitzbank wird in Kombination mit dem Multiflexboard des VW T6 zu einem großzügigen Bett über die gesamte Breite. Für eine komfortable Übernachtung sorgen dicke Isomatten, welche zusätzlich auf den Polstern liegen. Dadurch wird bei der Fahrt natürlich auch wertvoller Platz verschenkt, um diese zu verstauen. Aber zu zweit ist das kein Thema. Für den Umbau werden lediglich ein paar Minuten benötigt. Doch mit der umgeklappten Sitzbank kann Tilmann auf dem Bett nicht mehr aufrecht sitzen, um zu lesen. Trotz des großen Platzangebotes haben jetzt die Fahrräder keinen Platz mehr im Innenraum und werden an den nächsten Baum gekettet.

Mit zusätzlichen Isomatten schlafen wie im Himmelbett. Wobei diese auch jede Menge Platz in Anspruch nehmen.
Mit zusätzlichen Isomatten schlafen wie im Himmelbett. Wobei diese auch jede Menge Platz in Anspruch nehmen.

Das Lichtkonzept sollte jedoch nochmal überdacht werden, da selbst Tilmann und Christof mit ihrem technischen Hintergrund das Bedienungskonzept nicht durchschauten. Vielleicht muss man hier doch mal ins Handbuch schauen,um das Licht an- und auszuschalten?

Das Bedienkonzept der Innenbeleuchtung ist noch verbesserungswürdig.
Das Bedienkonzept der Innenbeleuchtung ist noch verbesserungswürdig.

Standardmäßig ist kein drehbarer Sitz im Multivan vorgesehen, kann aber entsprechend konfiguriert werden. Hier ist die ideale Kombinationen den Fahrersitz ohne Drehkonsole und den Beifahrersitz mit Drehkonsole zu bestellen. Denn dadurch hat der Fahrer die Möglichkeit den Sitz auch noch in der Höhe zu verstellen, was mit Drehkonsole nicht mehr möglich ist. Beim Beifahrer lohnt es sich nicht nur wegen dem Platzgewinn sondern auch wenn man zu zweit am Tisch sitzt. Denn dann kann man sich gemütlich gegenüber sitzen. Für die Drehkonsole beim Beifahrer werden beim Neukauf ca. 250 Euro fällig. Alternativ können die natürlich auch noch nachgerüstet werden, sind aber vom Komfort nicht mit den Originalen vergleichbar. Christof war jedoch ein wenig irritiert, dass sich beim Drehen der Sitze nur der Drehmechanismus mitdreht. Wer danach noch die Position des Sitzes anpassen will, kann das kaum noch im Sitzen bewerkstelligen.

Das Gute- Nacht-Paket bringt zum Schlafen alles nötige mit sich und unter anderem auch Rollos zur Verdunkelung, die nur nach oben gezogen werden müssen und einfach oben eingehängt werden können. Das Material ist nicht empfindlich und kann auch mal, aus versehenen, geknickt werden, ohne dass bleibende Schäden entstehen.

Frühstück

Um 6:30 Uhr wurden wir von Christof und Tilmann geweckt. Kurz darauf haben wir das Frühstück vorbereitet. Im Multivan hat das ein bisschen länger gedauert bis alles seinen Platz hatte und der Tisch aufgebaut war. Aber die Sitzbezüge sind wesentlich besser für den Camping-Alltag geeignet und verzeihen weit mehr als viele anderen. Auf den Café wurde im Multivan ganz verzichtet, um nicht noch zusätzlich den Gaskocher aufbauen zu müssen. Die Versorgung mit Café haben daher wir übernommen.

Frühstück im T6 Multivan mit Drehsitz und Campingtisch im Innenraum.
Frühstück im T6 Multivan mit Drehsitz und Campingtisch im Innenraum.

Das Umziehen erfolgte bei kühlen 6 Grad im VW T6 Multivan draußen, da leider das Hochdach fehlt, um sich komfortabel im Stehen umziehen zu können. Das gilt auch für die Wasserversorgung, die hier über einen einfachen Kanister erfolgt. Nach dem die Trinkblasen und Trinkflaschen gefüllt waren, ging es gegen 7:15 Uhr endlich Richtung Gipfel.

 

Trailparadies Monte Tamaro

Auch wenn es einen Gondel gibt, welche einen zumindest fast auf den Gipfel befördern kann, haben wir uns für die klassische Variante entschieden. Nach circa 2h sind wir dann fast oben angekommen und haben uns erstmal eine kleine Pause gegönnt. Wer das letzte Viertel ohne absteigen bewältigt, der hat am Abend davor auf jeden Fall nicht zu viel Bier getrunken.

Trail in Richtung Gipfel des Monte Tamaro.
Trail in Richtung Gipfel des Monte Tamaro.

Den ersten grandiosen Downhill haben wir jedoch bei der Hälfte beendet und sind nicht nach Torricella-Taverne weitergefahren.

Rückblick auf den ersten Downhill bevor es wieder leicht bergauf geht Richtung Alpe Gam
Rückblick auf den ersten Downhill bevor es wieder leicht bergauf geht Richtung Alpe Gam.

Sondern wieder nach oben Richtung Alpe Gam, weiter zur Alpe Nisciora und von dort weiter zur Alpe Agario. Wer jetzt das Rad nicht mehr schieben will, kann auch auf dem Rücken auf einem flowig Trail bis nach Astano abfahren. Das letzte Drittel dieser Abfahrt ist sensationell und der absolute Trailspaß ist garantiert. Von Astano kann man dann am See bis nach Lugano fahren und von dort mit dem Zug wieder nach Rivera zurückfahren.

Flowige Trails in herbstlicher Stimmung begleiten uns bis zur Alpe Nisciora.
Flowige Trails in herbstlicher Stimmung begleiten uns bis zur Alpe Nisciora.

Aber wir wollten noch ein bisschen mehr und sind zum Monte Pola aufgestiegen. Daraufhin geht es in einem anspruchsvollen und sehr technischen Trail von 1768 bis auf 1200 Meter hinab bis nach Monti Idacca. Wir können fast nicht glauben, dass es einen so schönen Trail gibt, der fast nicht zu enden scheint.

Blick vom Monte Pola Lago Maggiore. Ab jetzt geht es fast nur noch bergab.
Blick vom Monte Pola Lago Maggiore. Ab jetzt geht es fast nur noch bergab.

Von dort geht es dann auf einer Teerstraße wieder bis zur Alpe Di Neggia. Die ersten paar hundert Höhenmeter der Abfahrt befinden wir uns auf einer angelegten MTB Strecke mit Steilkurven und Kickern und können es einfach nicht glauben. Dann queren wir einen Bach, der im Frühjahr wohl soviel Wasser führt, das er zu dieser Jahreszeit oft nur bedingt passiert werden kann. Darauf folgt ein erneuter Anstieg bis zur Alpe Di Trecciura und danach geht es nur noch bergab, noch anspruchsvoller und noch technischer. Wir sind froh als wir mit der Dunkelheit in Quartino ankommen und keine Verluste zu verzeichnen haben, außer unserer Kraft. Die letzten Reserven werden dann noch mobilisiert, um wieder über die alten Kopfsteinpflaster zum Monte Cenari und zu unserem Parkplatz zurückzukommen.

Rückkehr zum Parkplatz gegen 19:00h
Rückkehr zum Parkplatz gegen 19:00 Uhr.

Zurück auf dem Parkplatz haben wir uns erstmal umgezogen und dann mit Pesto und Pasta gestärkt, bevor wir kurz danach glücklich eingeschlafen sind.

Trailinfos

Zeit in Bewegung:  7.15h
Strecke:  48km
Höhenmeter: 2765 Meter

Test VW T6 Multivan

Technische Daten

Modell: Multivan
Baujahr: 2016
Motorisierung: 93kw
Anschaffungskosten: circa 39000€
Sitzplätze: bis zu 7
Schlafplätze: 3
(148cm  x 185cm)
Reisegeschwindigkeit: 140km/h
Verbrauch Teststrecke: 8,5
Verbrauch Alltag: 8

Fazit

Der VW T6 Multivan ist quasi ein PKW, da er nicht länger wie ein Passat ist und komfortabel für bis zu 7 Personen Platz im Alltag bietet – und das zu moderaten Preisen. In Kombination mit dem Multiflexboard bietet er von Haus aus einen komfortable Übernachtung an jedem Ort der Welt für bis zu zwei Erwachsene und einem Kind. Jedoch erfordert die Organisation von Gepäck, Kochen und Proviant ein bisschen mehr Aufwand. Unser Fazit für den VW T6 Multivan lautet somit:

Der VW T6 Multivan ist das perfekte Familienfahrzeug für den Alltag und bietet für Wochenendausflüge zu zweit alles was das Herz begehrt, um die unendliche Freiheit genießen zu können. Campingurlaube im Sommer sind mit der gesamte Familie dank Zelt oder Wohnwagen auf einem Campingplatz kein Thema. Ganz im Gegenteil, denn Sie bieten Flexibilität, um mit dem Bus vor Ort die Gegend unsicher zu machen. Oder wie seht ihr das?  

 

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